Der Rechtsterrorismus ist im digitalen Zeitalter angekommen. Von Christchurch bis El Paso haben sich neue Ausdrucksformen rechter Gewalt etabliert, deren Täter mehr in digitalen Subkulturen als in rechtsextremen Organisationen zu verorten sind. Die radikalisierenden Tendenzen obskurer Online-Communitys geraten somit stärker in den Fokus der Forschung und fordern das Verständnis von rechtem Terror heraus. Wie verändert sich der Rechtsterrorismus also im digitalen Zeitalter? Mit diesem Beitrag möchten wir diese Frage mit dem Verweis auf die Beziehung von digitalen Hasskulturen und rechtsterroristischer Gewalt beleuchten. Wir argumentieren, dass die Analyse der Gewalttaten nicht ohne das Verständnis digitaler Hasskulturen auskommt, die Menschenfeindlichkeit über ironische Kommunikationsformate normalisiert. Aus ihnen heraus bildet sich eine rechtsterroristische Subkultur, die die ambivalenten Erzeugnisse digitaler Kulturen aufgreift und mit gewaltverherrlichenden Inhalten des Neonazismus verbindet, um eines zu erreichen: Menschen zur Gewalt anzuspornen.